Konsumenten

Wer macht so was?

Zum einen sind die Hersteller und Konsumenten von Kinderpornografie so genannte "Neigungstäter". Sie missbrauchen Kinder oder beobachten den sexuellen Missbrauch und filmen oder fotografieren als zusätzliche Stimulierung. Die so entstandenen Produktionen werden unter Gleichgesinnten weitergegeben, getauscht, kopiert. Die eher unprofessionelle Aufmachung wird als "Home-Video mit besonders authentischer Atmosphäre" verkauft. Dieses Material kommt dann später häufig in den Handel - aus finanziellen Interessen oder weil ein Tauschpartner die Filme weitergegeben hat.

Die so genannten "professionellen Pornographiehersteller" haben selbst kein sexuelles Interesse an Kindern. Das Kind ist ausschließlich "Ware", die sexuelle Gewalttat dient nur dem Geschäft. Die Händlernetze sind teilweise recht gut organisiert, verfügen über relativ sichere Vertriebswege und oft einen festen Kundenstamm.

In 70% der Fälle geschieht kinderpornografischer sexueller Missbrauch im nahen sozialen Umfeld und zwar überwiegend durch den Vater, Stiefvater oder den Lebensgefährten der Mutter - so die Erfahrungen der Polizei. Das heißt, dass die Täter in einer Position sind, die es ihnen erlaubt, langfristig und mit Autorität auf das Kind einzuwirken, die Missbrauchshandlungen zu erzwingen und das Schweigen für längere Zeit zu sichern - sie stehen in einer engen Beziehung zum Kind. Es wurden bisher keinerlei Filme gefunden, in denen es zu einem spontanen sexuellen Übergriff auf Kinder kam.

Die Opfer werden mit Geld oder Zuwendung genötigt, mit Drohungen und Gewalt gezwungen, erpresst, gekauft, belogen oder ausgenutzt. Die Herstellung von Kinderpornografie lässt sich in einer Familie nur schwer verheimlichen. So wissen häufig Mütter oder andere Familienangehörige Bescheid - gelegentlich agiert die Mutter als Darstellerin mit auf den Filmen.

Zusätzlich erschütternd ist, dass fast alle Opfer von bekannt gewordenen Kinderporno-Produktionen auch an interessierte Kunden zum sexuellen Missbrauch vermittelt wurden.


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