Vermittlung von Präventionsangeboten

Die verbreiteten Vorstellungen, was sexueller Kindesmissbrauch überhaupt ist, sind fern von der Realität. Selten ist es der Fremde, der das Kind auf der Straße abfängt, entführt und missbraucht oder sogar tötet. Die meisten Übergriffe geschehen vielmehr in der eigenen Familie oder im Bekanntenkreis des Kindes. Die Täter/innen sind Väter, Mütter, Stiefväter und -mütter, Onkel und Tanten, Freunde der Eltern, Opas und Omas, Väter oder Mütter von befreundeten Kindern, Brüder, Schwestern, Trainer, Jugendgruppenleiter etc. Die Warnung vor dem Fremden ist zwar nicht unnötig, aber völlig unzureichend.

Betroffene Kinder sind wehrlos und vollkommen auf sich gestellt. Sollten sie sich dem Druck des Täters tatsächlich widersetzen und sich jemandem anvertrauen, wird ihnen sehr häufig noch nicht einmal geglaubt. Kinder müssen sich statistisch gesehen 7 verschiedenen Stellen anvertrauen, bis sie endlich Hilfe bekommen. Die Prävention ist also für Kinder dringend erforderlich - und sie muss möglichst frühzeitig in den Alltag des Kindes mit einfließen.

(Diesbezüglich bietet gegen-missbrauch e.V. Elternabende in Kindergärten und Schulen an, ebenso Fortbildungen für Erzieher und Lehrkräfte)

Umsetzung

Es gibt inzwischen eine gewisse Anzahl an Präventionsangeboten verschiedenster Art (Programme/Schulungen von ortsansässigen Beratungsstellen, Aktionstage, Theaterstücke, etc.). Die Kinder in Schulen und Kindergärten jedoch haben nur selten die Chance, solch ein Angebot in Anspruch zu nehmen. Zum einen liegt dies an der oft noch fehlenden Erkenntnis der Bildungsstätten, dass diese Präventionsmaßnahmen zu diesem Thema wichtig und notwendig sind. Zum anderen kosten die Veranstaltungen fast alle Geld, was Schulen und Kindergärten oftmals abhält, sie in Anspruch zu nehmen.

Wir führen die Kinder (Schulen, Kindergärten, etc.) und die Präventionsprogramme aktiv zusammen.

gegen-missbrauch e. V. wird den Schulen und Kindergärten die geeigneten Präventionsangebote vorstellen und mit ihnen besprechen, welches im individuellen Fall in Frage kommt. Ein Termin wird mit dem entsprechenden Projekt vereinbart, an dem die Präventionsmaßnahme umgesetzt werden soll. Die Finanzierung wird individuell geklärt.

Lösungsmodelle zur Finanzierung der Präventionsmaßnahmen:

a) Schule übernimmt Kosten des Präventionsangebotes
Hierbei übernimmt die Schule die Kosten in Höhe von ca. 250,00 € (Veranstaltung für Kinder) - 600,00 € (Veranstaltung für Eltern, Lehrer und Kinder) für das Programm.

b) Elternschaft trägt Kosten des Programms
Die Eltern werden entweder zu einer gemeinschaftlichen Zahlung der Präventionsmaßnahme aufgefordert oder vorab um Spenden für das Projekt gebeten. Sollte der Betrag dadurch nicht ganz gedeckt werden, ergänzt gegen-missbrauch e.V. mit Spendengeldern.

c) gegen-missbrauch e.V. stellt Sponsoren für die Umsetzung des Projekts
Nach individueller Absprache mit den Schulen wird gegen-missbrauch e.V. in Einzelfällen für die Finanzierung der Maßnahme eintreten. Dies geschieht durch Spenden- und Fördergelder oder auch durch spezielle Partnerschaften durch Sponsoren.

d) Die Schule organisiert Benefizveranstaltung
z. B. einen Musikabend, ein Schulfest oder einen Aktionstag, bei dem alle Einnahmen/Spenden zugunsten gegen-missbrauch e.V. gehen. Gegen-missbrauch e.V. wird im Gegenzug die Kosten für das Präventionsprogramm übernehmen, unabhängig davon, ob die Einnahmen den geforderten Betrag decken oder nicht.

Kombinationen der Finanzierungsansätze sind möglich. gegen-missbrauch e.V. erwartet keine finanzielle Leistung für die Durchführung des Schulprojekts!

Umfeld Sexueller Missbrauch ist eine Straftat. Dunkelziffern zufolge werden allein in Deutschland jedes Jahr mehr als 200.000 Kinder sexuell missbraucht. Dabei finden die Übergriffe in bis zu 90 % im familiären Umkreis statt und ziehen sich durch alle Gesellschaftsschichten. Statistisch gesehen ist jedes 4. - 5. Kind betroffen. Es ist also davon auszugehen, dass es in jeder Bildungsstätte betroffene Kinder/Jugendliche gibt.

Leider ist sexueller Missbrauch immer noch ein Tabuthema. Obwohl es bereits einige Präventionsangebote gibt, erreichen diese längst nicht ausreichend die gefährdete Gruppe: die Kinder/Jugendlichen.

Mit unserem Projekt möchten wir so viele Kinder/Jugendliche wie möglich erreichen. Dabei verstehen wir uns keinesfalls als Konkurrenz zu Beratungsstellen oder anderen Organisationen, sondern als aktives Bindeglied zwischen eben diesen und der Zielgruppe (vornehmlich Kinder & Jugendliche, aber auch Eltern, Lehrer, etc.). Das Projekt schließt sich somit z.B. dem Bundesverein und www.schulische-praevention.de an - unterscheidet sich aber, indem wir aktiv auf die Schulen, Kindergärten etc. zugehen und sie mit entsprechenden Präventionsprogrammen zusammenführen, ggf. auch bei der Finanzierung behilflich sind.

Wir freuen uns nicht nur über eine Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, sondern sind auch auf deren Hilfe/Unterstützung angewiesen.

Haben Sie noch Fragen? Nutzen Sie unseren Kontaktbereich und wählen Sie als Ansprechpartner Projekt Präventionen Schulen.


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